Bauten

07|2025

Interessanter Material-Mix: Wohnheim mit hybridem Tragwerk

Die US-Universität Princeton - auf halber Strecke zwischen NYC und Philadelphia gelegen - baut auf ihrem Campusgelände in New Jersey ein neues Studentenwohnheim. Es ersetzt dort das Wilson- bzw. First College-Gebäude aus den 1960er Jahren und soll ab 2027 Wohnraum für 510 Studenten bieten. Der Architekturentwurf stammt von Practice for Architecture and Urbanism (PAU) aus New York, die bei dem Projekt mit den Büros Hanbury und JSA/MIXdesign zusammengearbeitet hat. Sie haben den Neubau auf Wunsch der Bauherrin und des UniArchitekten Ron McCoy an den neugotischen Stil der Anlage mit typischen Innenhöfen und Fassadenmaterialien angepasst. Ziel der Planung war ferner, die Wegstrecken zwischen den verschiedenen Gebäuden am Campus zu Fuß und per Fahrrad deutlich zu verbessern, unter anderem damit, dass man das neue Wohnheim an einen Schnittpunkt zentraler Routen gelegt hat.

Das „Hobson College“ wird ein Sechsgeschosser mit einem hybriden Tragwerkssystem aus vielen Materialien, in der Hauptsache wohl Stahl und Holzwerkstoffe. Die hybride Struktur kombiniert Stahlverbunddecken in den unteren Gemeinschaftsebenen mit Massivholz in den oberen vier Wohnetagen. Die Fassade wird aus Ziegeln, Terrakotta, Stein, Metallrahmenwänden und Glas erstellt. Mit dem hybriden Tragwerk, der energieeffizienten Gebäudehülle und moderner Energietechnik strebt Bauherrin Princeton University die Leed-Zertifizierung in Gold an, aus Kostengründen nicht mehr. Die Gebäudeplanung lieferten Thornton Tomasetti. Generalauftragsnehmer ist Turner Construction Company, die bei diesem Projekt mit den kleineren Baufirmen McKissack & McKissack und Pride eine Arbeitsgemeinschaft gebildete hat. Die Komponenten für die oberen vier Geschosse, das Holztragwerk mit Sichtholzflächen, kommen von Nordic Structures. Die unteren beiden Stockwerke beherbergen Versammlungsund Unterstützungsräume und verwenden ein Stahlverbunddeck-Tragwerksystem.

Entscheidend bei der Wahl der Materialien für die Fassaden und die Dacheindeckung waren lange Wartungszyklen. Für die Versorgung wurden geothermische Bohrungen für Heizung und Kühlung vorgenommen und ein Regenwassersystem installiert. Die mechanischen, elektrischen und sanitären Anlagen sollten den Anforderungen der Uni an Nachhaltigkeit genüge tun, sie wurden von Beginn an mitgeplant. Bei der Auswahl der Bäume und Pflanzen in den Parkanlagen spielten klimatische Aspekte und der Pflegeaufwand entscheidende Rollen. 

  • Architektur: Practice for Architecture and Urbanism (PAU), Hanbury, JSA/MIXdesign 
  • Bauherrin: Princeton University 
  • Tragwerksplanung: Thornton Tomasetti 
  • Bauausführung: Turner Construction Company, McKissack & McKissack, Pride 
  • Holzbau: Nordic Structures 
  • Fotos: PAU; Hanbury; Nordic Structure